Warum man das Kamerasystem wechselt
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Wann macht ein Systemwechsel als Fotograf oder Videograf Sinn?

Ich habe mir die Frage selbst gestellt, 2023 als ich nicht mehr zufrieden gewesen bin mit meinem Equipment von Nikon, was damals eine Z6 und eine Z7II umfasste. Sowie einen der Standard Fuhrparks eines Fotografens an Objektiven.

Stell dir eine Liste auf, mit Punkten, die dich stören

In meinem Fall hat es mir sehr geholfen hier weiter zu denken und das ganze mal als Liste zu sehen, weswegen ich für mich eine Pro Contra Liste schrieb. Mit den Punkten die mich damals bewegten, manche Aspekte haben sich durch neue Kamera Vorstellungen verändert doch das weiß man vorher nie.

Pros

  • Alle Objektive bereits gekauft
  • Vertrautes Handling
  • Bekanntes Verhalten der Farben
  • gute Firmwarepolitik
  • gute App
  • Große Marke

Cons

  • In Zukunft vielleicht kein mechanischer Verschluss mehr
  • Schlechter Low Light AF
  • Wesentlich schlechterer AF bei der Verwendung von Mistfiltern
  • Nicht so wirklich starke Videofunktionen, in Body
  • Kaum Drittanbieter Objektive

Ja, mit dem Kauf von Red Digital durch Nikon, wird sich hinsichtlich Video in Zukunft viel tun, doch habe ich für mich die Marke Lumix ins Visier genommen. Dazu habe ich damals, als ich selbst bei Foto Koch gearbeitet habe, den Kontakt zu Lumix aufgenommen und mir für meinen Urlaub eine äquivalentes Leihequipment geben lassen, den Bericht findest du hier:

Risikofreies Testen von Systemen kann dir Geld sparen!

Wenn du dir verschiedene Kamerasysteme anschauen willst, um sicherzugehen, ob dir ein Kamerasystem gefällt, dann kann es Sinn ergeben, sich erst einmal das Kameramodell der engeren Auswahl auszuleihen. Dies geht zwar ab und an bei Fotofachhändlern, nur ist dies meist sehr umständlich. Du kannst bei spezialisierten Fotoverleihservices wie Mietdeinobjektiv, die für einen gewissen Zeitraum die Ausrüstung dir zur Verfügung stellen, dies kann dir dann einen teuren und unglücklichen Wechsel ersparen! Klar kann man bei Grover sich den Zeitraum anrechnen lassen, doch sind die sonstigen Gebühren oder eher die Raten signifikant höher.

Welcher Zeitpunkt ist der richtige?

Es gibt eigentlich nie den einen richtigen Zeitpunkt, doch du musst wissen, wann du so unzufrieden bist, dass du nicht mehr über die negativen Punkte hinweg sehen kannst. Doch wenn du noch im Spiegelreflex System fotografierst, dann bist du an sich genau an einem Punkt wo man eventuell über einen Systemwechsel nachdenken kann, denn kann eine Marke mit ihrem Systemkamerasortiment eine andere Firmenpolitik fahren, als es bisher der Fall war. Canon ist hier mein Lieblingsbeispiel, da Canon mit dem RF System sehr stolze Preise abruft und teilweise mit der Qualität bei den Objektiven nicht dem Preis gerecht wird.

Es gibt bei den meisten Kameraherstellern die Option seine alten Spiegelreflexobjektive mitzunehmen, doch sind diese dann meist etwas langsamer als native Objektive für das Spiegellosesystem, was mit den verbauten Autofokusmotoren und der Phasenhybrid Technologie moderner Autofokussysteme zusammenhängt.

Welche Systemwechsel sind für welchen Nutzer sinnvoll?

Meiner Erfahrung nach gibt es so ein paar typische Wechselverhalten und eines, das vielleicht sehr unterschätzt wird, darum gehen wir mal auf die einzelnen Aspekte etwas weiter ein.

Sony zu Canon RF

Ein etwas seltener Fall, doch liegt dies meist an den Farben, da die Farben der Sony Kameras meistens etwas mehr gesättigt sind und Hauttöne eine Tendenz zum Orange haben, wechseln einige Nutzer gerne zu Canon, da sie historisch die „besten Hauttöne“ hatten, dem ist an sich auch nicht mehr so. Ein anderer Aspekt liegt oft gerne in der Menüführung, weswegen alte Hasen, die nicht mit Sony direkt gestartet haben, ihre Probleme mit dem System haben.

Canon EF / RF zu Sony

In dieser Gruppe der wechselnden Fotografen liegen größtenteils diejenigen, welche mit der Preis-Leistung der Marke Canon nicht mehr zufrieden sind und deswegen auf das Sony Ökosystem wechseln, da diese mit dem größten Objektivfuhrpark besitzen. Hier bietet Sigma einen Adapter an zum Adaptieren der EF Objektive an FE, doch ist dieser nicht ganz so performant.

Canon EF zu Lumix L-Mount

Ein Underdog Vorschlag, den ich jetzt mal begründen muss, ist der von Canon Spiegelreflex auf das Lumix Vollformat zu wechseln, mit dem Sigma MC-21, kann man seine teuren und geliebten L-Line-Linsen mitnehmen in das neue System und mit einer S5II oder anderen Modellen fotografieren und filmen. Die L-Alliance bietet mit Sigma, Panasonic Lumix, Leica und Samyang einige interessante Partner für alles rund ums Objektiv, doch produzieren auch Hersteller wie LAOWA und Sirui Objektive für den Anschluss, doch nur mit manuellem Autofokus. Mein Gefühl sagt mir hier aber: Its just a matter of time!

Panasonic Lumix hat mit der S5II einen Underdog geschaffen, der in Europa noch nicht so ganz begriffen wurde, aber in den USA und Asien hat Lumix bereits eine große Welle geschlagen und ist dabei einige Leute zum Nachdenken zu bringen.

Wer fit mit der englischen Sprache ist, dem habe ich zum Objektivadaptieren, ein sehr gutes Video von Josh Cameron eingebettet, was man sich mal ansehen sollte! Der Adapter hat in der L-Alliance eine wesentlich bessere Performance, als im Sony System, da Sigma ein Ersthersteller im L-Mount ist und somit besser mit dem System kommunzieren kann.

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Canon EF/RF zu Fujifilm X

Hier kommen meist zwei Punkte zum Tragen: Gewicht und Preis-Leistung, gerade im Alter haben die wenigsten Fotografen noch so wirklich Lust auf das Gewicht von Spiegelreflexkameras oder großen Optiken. Hier ist Fujifilm interessant, mit ihren sehr kompakt gebauten Objektiven und Kamerabodies. Auch wenn die Kameras nur APS-C Sensoren haben, bietet Fujifilm dank Viltrox eine sehr spannende Bokehreiche Freistellung und kann mit dem Vollformat mithalten. Denn die Viltrox Pro Linie mit den F1,2 Objektiven bieten eine sehr gute Schärfe und Freistellung!

Warum von Canon EF wechseln einfacher ist?

Canon EF ist unter Videografen bis heute recht beliebt, denn haben viele Profikameras diesen Anschluss und entsprechend bieten die Hersteller auch eher hier eine Adaptionsoption an, als es dies für andere Marken gibt, da diese eben nicht so geläufig unter anderen Marken sind.

Nikon zu Sony

Egal wohin man als Nikon Nutzer wechseln will, es wird teuer. Denn man muss wirklich alles verkaufen, was man besitzt, es kann nichts adaptiert werden. Doch wer zu Sony von Nikon wechselt, profitiert klar von einem besseren Autofokus, dies ist auch noch bei der Z8 und Z9 der Fall. Wer von Nikon zu Canon oder Lumix wechselt, der stößt auch auf dasselbe Problem: Adaptieren ist nicht.

Lumix zu Sony

Diese Kombination tritt gerne dann in Kraft, wenn verschiedene Anwender nicht zufrieden sind mit der Autofokusleistung, oder eine Abrundung im Profisegment suchen, in der Panasonic die Fotografen lange warten ließ nach der Vorstellung der Lumix S5II kam lange Zeit bis jetzt kein Upgrade Option mit einem vergleichbaren Autofokus. Jetzt gibt es hier die S1RII, welche die verschiedensten Anwender begeistert.

Ein anderer Grund für den Wechsel des Systems von Lumix zu Sony liegt in der Objektivvielfalt, für speziellere Objektive, die vielleicht im L-Mount nur ohne Autofokus verfügbar sind, aber in den anderen Systemen mit AF zur Verfügung stehen!

Wie sieht die Zukunft aus?

Egal welcher Kamerahersteller neue Kameras in der Zukunft vorstellen wird, die meisten werden immer weiter mit neuen KI-Funktionen versehen werden, doch entscheidet sich die „Schlacht“ jetzt im Bereich der Prozessoren und weniger auf Basis des verbauten Prozessors.

Autofokus und Co., werden in der Zukunft an Relevanz für die Wahl des Systems zu vernachlässigen sein, wichtiger werden die Funktionen oder verbaute Hardware, wie ein guter hochauflösender Sucher und Display.

Fazit

Die Gründe für einen Systemwechsel können so vielseitig sein wie die Fotografie selbst, lass mich gerne in den Kommentaren wissen, was deine Gründe für einen Systemwechsel gewesen sind. Natürlich ist das vorherige alles mein subjektiver Eindruck, der geprägt ist durch die Zeit im Fotofachhandel.

Eine Markentreue hat mit der Zeit immer weiter abgenommen und man gewinnt mittlerweile auch etwas den Eindruck, dass es erschwinglich ist, das Kamerasystem jedes Jahr zu wechseln. Das ist natürlich nicht wirklich sinnvoll oder gar nachhaltig, aber wenn es dem Berufsfotografen das Arbeiten erleichtert, da die Kamera dieses Jahr die für Ihn besseren Funktionen bietet. Dann go for it!

Wenn du sicher gehen willst, ob das neue System, zu dem du überlegst zu wechseln, etwas für dich ist, dann kannst du auch unverbindlich das Ganze über einen Fotoequipmentverleih ausführlich testen, so sind die Ausgaben dann in einem überschaubaren Rahmen und deine Entscheidung nicht mehr nur ein Gefühl!

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